Integrationsbeiräte laden zum multikulturellen Musikfest ein

multikulturelles_musikfestDas Multikulturelle Fest 2016 im Kreis Ahrweiler findet am Samstag, 24. September, in Remagen statt. Die Besucher erwartet ab 14 Uhr ein abwechslungsreiches Programm auf dem Marktplatz in der Stadtmitte. Ausrichter dieser 21. Auflage des internationalen Festivals sind die Beiräte für Migration und Integration des Kreises Ahrweiler sowie der Städte Bad Neuenahr-Ahrweiler, Sinzig und Remagen. Neben Musik und Vorführungen bieten die Organisatoren um Ali Osman Karga, Vorsitzender des Kreis-Integrationsbeirates, Informationen und Kulinarisches aus verschiedenen Ländern. Der Eintritt ist frei.

Ziel des Festes sei es, „durch das Miteinander von Amateurkunst und Professionellem, Internationalem und Regionalem, Traditionellem und Modernem der Bevölkerung im Kreis Ahrweiler die Vielfalt der hier lebenden Kulturen näherzubringen, Akzeptanz und Toleranz zu fördern und Migrantenvereine kennenzulernen“, so die Veranstalter. Das Internationale Fest sei „ein großes Bürgerfest und ein Ort der Begegnung mit Menschen aller Nationalitäten, Hautfarben und Altersgruppen – ein Querschnitt aller Bevölkerungsgruppen, der den Kreis Ahrweiler von seiner interkulturellen Seite zeigt.“

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128 Flüchtlinge befinden sich im Asylverfahren

Anfang September 2016 befinden sich 128 Flüchtlinge aus der Verbandsgemeinde (VG) Bad Breisig im Asylverfahren . Auf eine Anfrage der Rhein-Zeitung konnte die Verbandsgemeindeverwaltung nicht mitteilen, wie viele Flüchtlinge insgesamt in der VG leben. Begründung: Die Verwaltung habe keine Kenntnisse über Familiennachzug oder andere zugezogene anerkannte Flüchtlinge. Seit Anfang 2016 wurden 55 Flüchtlinge – 14 Familien und zehn Einzelpersonen – neu in der Verbandsgemeinde Bad Breisig aufgenommen. Sie kamen aus Syrien (26), Afghanistan (23), dem Iran (4) und aus Russland (2).

Die Flüchtlinge, deren Zuteilung die Verbandsgemeindeverwaltung Menschen in den nächsten Wochen erwartet, könnten in privaten Wohnungen untergebracht werden. Dennoch bemühe sich die Verwaltung um weiteren geeigneten Wohnraum sowie um Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge, die noch in den Unterkünften der Bad Breisiger Verwaltung leben.

Vortrag dreht sich um Flüchtlings-Traumata

„Das Trauma der Flüchtlinge – Was können wir tun?“ So lautet der Titel eines Vortrags mit anschließender Diskussion, zu dem die Frauen-Union Grafschaft für Mittwoch, 7. September, 18.30 Uhr in die Gaststätte „Meat and More“ in Vettelhoven einlädt. In der Einladung heißt es: „Das Flüchtlingsthema ist momentan in Deutschland und Europa überall präsent. Was bisher jedoch noch zu wenig Beachtung in der Debatte findet, ist das Trauma, das bei vielen Flüchtlingen in der Heimat oder auf dem gefährlichen Weg in ein sicheres Land entstand. Sowohl Fachwissenschaftler wie auch Betroffene sind an der Diskussion beteiligt, sodass das Thema dadurch aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden kann.“

Zeitzeugen-Projekt bereichert auch Integrationskurse

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Eberhard Schimansky (v.l.), Friedel Besser, Edeltraud Wieneritsch und Gisela Schmütz mit Caritas-Geschäftsführer Richard Stahl (hinten) und Projektbetreuerin Mechthild Haase.

Friedel Besser, Gisela Schmütz, Edeltraud Wieneritsch und Eberhard Schimansky sind seit fünf Jahren in Schulklassen als Zeitzeugen unterwegs. Immer zu zweit erzählen sie den Schülerinnen und Schülern von Flucht und Vertreibung, von Bombardierungen, Hunger und Angst und von ihren Erfahrungen um 1945 im Nachkriegsdeutschland. „Immer wieder bestätigen uns Lehrer, dass das Projekt eine sehr wertvolle Ergänzung zum Geschichtsunterricht darstellt“, sagte Mechthild Haase von der Beratungs- und Koordi­nierungsstelle Ehrenamt im Kreis Ahrweiler, die das Zeitzeugenprojekt „Kriegskinder“ seit 2011 begleitet. Auch die regelmäßigen Begegnungen mit jungen Migranten, die im Rahmen von Integrationskursen stattfinden, seien eine Bereicherung für alle Beteiligten, denn alle Kriege bedeuten Gewalt und Tod.

Die vier Referenten wollten ihre fünfjährige Friedensarbeit dokumentieren und haben ihre Erfahrungen auf großen Plakaten in Text und Bild zusammengefasst. Auch einen Bezug zu den aktuellen Kriegen, in denen immer wieder Kinder Leidtragende sind, stellten sie her. Die Präsentation ist in der Caritas-Geschäftsstelle Ahrweiler (Bahnhofstraße 5) zu sehen. Caritas-Geschäftsführer Richard Stahl, den vor allem das „hohe Maß an Authentizität“ beeindruckt, verdeutlichte jetzt bei der Ausstellungseröffnung: „Sie als Zeitzeugen übernehmen Mitverantwortung in unserer Gesellschaft. Ihre Tun kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.“ Zum Dank überreichte Mechthild Haase den vier Zeitzeuginnen eine weiße Rose.

Wegweiserin durch den Dschungel der Integrationshilfen

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DRK-Integrationshelferin Maria Schön im Gespräch mit jungen Asylbewerbern. Foto: Thorsten Trütgen

Die Sozialarbeiterin Maria Schön nimmt für den DRK-Kreisverband Ahrweiler e. V. die Aufgaben des vom Land Rheinland-Pfalz geförderten Migrationsfachdienstes wahr. Ziel ihrer Arbeit ist es, Asylbewerber während des Asylverfahrens zu beraten und zu begleiten. Für die Migranten ist Maria Schön eine Lotsin durch den Dschungel aus Gesetzen, Fördermöglichkeiten, Unterstützungsprojekten und Institutionen. Sie vermittelt Erstkontakte und begleitet bei Bedarf Gänge zu Behörden oder anderen Organisationen. Außerdem hilft sie beim Ausfüllen von Formularen und sucht gemeinsam mit den Migranten nach weiteren relevanten Angeboten, wie etwa Sprachlehrgänge, Anerkennung beruflicher Qualifikationen oder deren Vervollständigung. Hier nutzt sie ihre Netzwerkkontakte und vermittelt die Ratsuchenden ohne Umwege an die richtigen Stellen.

Dabei betreut Maria Schön neu Zugewanderte genauso wie bereits seit längerem in Deutschland lebende Menschen, die Integrationsangebote nutzen möchten. Um eine möglichst gute individuelle Beratung und Leistungsvermittlung zu ermöglichen, ist Maria Schön mit einer Vielzahl anderer in der Integrationshilfe von Migranten tätigen Personen und Organisationen vernetzt. Soweit erforderlich, arbeitet sie in Absprache mit den Flüchtlingen und der Entbindung von der Schweigepflicht durch ihre Klienten auch mit Behörden und anderen öffentlichen Stellen zusammen. Die Inanspruchnahme des DRK-Migrationsfachdienstes ist freiwillig, kostenlos, vertraulich und unabhängig von staatlichen Stellen.

Fotos zeigen das Leben und Sterben im syrischen Bürgerkrieg

Menschlichkeit
Einen Bildbericht von der Ausstellungeröffnung gibt es auch in der Olbrück-Rundschau 29/2016 (Seite 23).

„Krieg, Hilfe, Menschlichkeit“ – das ist der Titel einer Fotoausstellung, die derzeit im Foyer des Rathauses der Verbandsgemeinde Brohltal in Niederzissen zu sehen ist. Raad Atli und Zena Armanazi, ein in Niederdürenbach lebendes syrische Flüchtlingspaar, haben die Bilder zusammengestellt. Dabei sind es nicht ihre eigenen Fotos. Vielmehr halten die Beiden per E-Mail und Facebook Kontakt zu Kollegen, Verwandten und Freunden in ihrer Heimatstadt Aleppo. Von dort bekommen die Eltern einer zweijährigen Tochter Tag für Tag neue Fotos mitten aus dem Bürgerkrieg. Die Fotografen sind Abdul Qader Habaq, Waad Alkhateeb, Mahmoud Hebbo, Mahmmoud Abdulrahman, Alaa Khweiled und Milad Shehabi. Ihre Fotos „holen den Betrachter da ab, wo er steht, und ziehen ihn hinein in eine Welt, in der trotz Chaos, Blut und Zerstörung auch die Menschlichkeit noch ihren Platz hat“, schreibt Petra Ochs, Reporterin der Rhein-Zeitung, in ihrem Bericht von der Eröffnung der Schau. Petra Ochs schreibt weiter:

Die Bilder präsentieren die ganze Bandbreite: die Flucht der Menschen aus ihrer Heimat, die Brutalität, mit der das Regime gegen die Zivilbevölkerung vorgeht, die Helfer, die der Menschlichkeit im Elend ein Gesicht geben. Der Wahnsinn des Krieges blitzt immer wieder auf. Etwa bei dem Foto, das Busse zeigt, die aufrecht aufgestellt als Schutzwand vor den Geschossen der Heckenschützen dienen; oder bei dem eines Künstlers, der sich vom Krieg inspirieren lässt und mit Hammer und Meißel einen Panzer aus einem Stück Holz herausarbeitet; oder aber, wenn leere Patronenhülsen zu Blumenvasen werden.

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Flüchtlingsnetzwerk geht im Winzerfestzug mit

Das Flüchtlingsnetzwerk Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. beteiligt sich mit einer eigenen Fußgruppe und Bollerwagen am Winzerfestzug am Sonntag, 4. September, in Ahrweiler. Die Teilnehmer kleiden sich einheitlich in blaue Jeans und weiße Shirts. Wer möchte, kann selbst gebackene Plätzchen mitbringen. Die Teilnehmer treffen sich um 13.30 Uhr an der Hauptstelle der Kreissparkasse und gehen von dort gemeinsam zu ihrem Platz.

ABBA: Durch Ausbildung zu Arbeit und Integration

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In der Berufsbildenden Schule in Bad Neuenahr wurden junge Flüchtlinge über das deutsche Ausbildungssystem informiert.

Sie möchten Bäcker, Frisörin, Gerüstbauer oder Bankkauffrau werden. Sie heißen Nazir, Rama, Anwar oder Fatma. Und sie kommen aus Syrien, aus dem Iran, aus Afghanistan oder Pakistan. Aber alle haben eins gemeinsam: Sie möchten nach der Flucht aus ihrer Heimat in Deutschland einen Beruf erlernen, einen Ausbildungsberuf. „Wenn die Betriebe im Landkreis Ahrweiler dieses Potenzial nutzen, haben sie keine Nachwuchsprobleme“, sagte ein Teilnehmer der Veranstaltung „Durch Ausbildung zu Arbeit und Integration“, die Ende Juni in der Berufsbildenden Schule des Landkreises Ahrweiler (BBS) in Bad Neuenahr-Ahrweiler stattfand.

Im Rahmen einer Kooperation der Arbeitsgruppe „Arbeit, Beruf, Beschäftigung, Ausbildung (ABBA)“ der Ökumenischen Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr e.V. und der Berufsbildenden Schule des Landkreises Ahrweiler (BBS) war die Idee entstanden, junge Flüchtlinge in einer Infoveranstaltung über das deutsche Ausbildungssystem zu informieren. Gleichzeitig sollte ihr Interesse an Ausbildung geweckt und gestärkt werden. Adelgunde Kontakis, stellvertretende Schulleiterin der BBS, konnte in der dicht gefüllten Cafeteria der Schule nicht nur interessierte Jugendliche, sondern auch viele Flüchtlingsbegleiter begrüßen.

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Flüchtlinge bauen im Adenauer Stadtgarten Obst und Gemüse an

Ein der Region einmaliges Integrationsprojekt ist jetzt in Adenau offiziell gestartet: ein Stadtgarten. Mehrere Flüchtlingsfamilien haben die der Stadt gehörende Fläche am alten Wehr bearbeitet, einen Zaun aufgestellt und ihre Parzellen bepflanzt. Im vorderen Bereich des Stadtgartens ist eine Sitzgruppe aufgestellt worden. Die Stadt Adenau stellt das Areal kostenlos zu Verfügung. Guido Nisius, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, und Arnold Hoffmann, Bürgermeister der Stadt Adenau, pflanzten jetzt auf dem Areal zwei Apfelbäume. Bei einer anschließenden Besichtigung der Gartenparzellen stellten die Gärtner die dort bereits wachsenden Früchte vor. „Wir sind froh, dass unsere neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger hier eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung gefunden haben“, sagte Bürgermeister Nisius.

Arbeitsministerin traf sich mit Flüchtlingen an der Oberahr

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Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (Mitte) bei ihrem Besuch in Müsch.

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles besuchte Müsch an der Oberahr, wo sie sich mit 18 Menschen aus Syrien traf, die nach Deutschland geflüchtet sind. Im Gespräch mit Flüchtlingen, Helfern, Hans-Joachim Dedenbach, hauptamtlicher Koordinator der Ökumenischen Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr, sowie mit Vertretern der Kommune erfahr sie, wo es noch Probleme gibt. Als Dolmetscher fungierte der syrische Arzt Sargon Kifarkis, der im Adenauer Krankenhaus tätig ist. Das Treffen war dank der Initiative von Udo Adriany, dem stellvertretende Ortsbürgermeister, zustande gekommen.